Pressemitteilung: Kultursalon als Friedenssalon

Kultursalon als Friedenssalon

Es sind nicht die Zeiten für „business as usual“. Die Corona-Pandemie sitzt vielen noch in den Knochen und der Krieg in der Ukraine hat sicher Geglaubtes ins Wanken gebracht. In diesen Zeiten kann auch ein Kultursalon des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg WKHL e. V. kein normaler Kultursalon sein.

„Wir können ein Zeichen setzen!“ Mit diesen Worten eröffnet der wiedergewählte Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg WKHL e.V. Karsten Dietrich den Kultursalon am 10. Juni im Abacus Tierpark Hotel Berlin. Es gehe um „Mitgefühl und Nachbarschaft“ umreißt Dietrich das Thema des Abends und gibt den zahlreich erschienenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft noch einen Impuls: „Wir sind alle gleich.“ Deshalb habe man bei diesem besonderen Kultursalon auf eine Registrierung am Eingang und die sonst üblichen Namensschilder verzichtet.

Auf den Menu-Karten auf den Tischen findet sich dieses Mal der Zusatz „Friedenssalon“. Was damit gemeint ist, wird deutlich als WKHL-Vorstand Karsten Dietrich zu „Achtsamkeit“ mahnt: „Leider werden wir viel zu oft immer erst dann wirklich aufmerksam, wenn etwas passiert.“ Die Katastrophe, die sich gerade mitten in Europa abspielt, muss Dietrich nicht explizit benennen. Aber das Zeichen, von dem er spricht, wird sichtbar, als er die Bühne dem Chor der Schostakowitsch Musikschule Lichtenberg übergibt. Die zwei Dutzend meist jugendlichen Sängerinnen und Sänger intonieren ein  „Dona nobis pacem“ von Wolfgang Amadeus Mozart,  wechseln dann in ein ukrainisches Lied über die Liebe und besingen anschließend die weite und unbegrenzte Steppe Russlands. Die Mitglieder des Chors haben russische, belarussische und ukrainische Wurzeln.

„Es ist ein ganz besonderer Chor, nicht nur weil meine ganze Familien mitsingt“, sagt Sergey Savchuk, von wir.de aktive Nachbarn. Die gemeinnützige Initiative entstand 2013 in Karlshorst. Sie organisiert Projekte und Veranstaltungen von Kinder-Kochwerkstätten bis zu Kiezfesten. Wir.de aktive Nachbarn will das soziale Engagement und den Austausch von Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlicher Einstellungen fördern. Savchuk selbst ist gebürtiger Moskauer und lebt seit 2006 dauerhaft in Berlin. Die Mitglieder seiner Familie stammen aus der Ukraine, Russland und Belarus.

Noch einmal geweitet wird der Blick durch den Auftritt von Janko Lauenberger und seiner Sinti Swing Band. Die Band wurde 1985 im damaligen Ost-Berlin gegründet. Die Band-Leaderschaft hat Janko Lauenberger zwischenzeitlich von seinem Vater übernommen. Zahlreiche Familienmitglieder Lauenbergers wurden von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet. Sein Großvater überlebte das Terrorregime, wie Janko Lauenberger berichtet. Auch das ist eine Facette dieses Kultursalons des WKHL e. V.  unter dem Motto „Europa und Frieden“.

Kulinarisch erwartet die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend ein ganz besonderes Buffet, zusammengestellt von einem bunt gemischten Team, das sich in der Hotelküche auf russisch, deutsch und englisch verständigte. Ein italienischer Koch war zur Verstärkung mit von der Partie. Die Vielfalt spiegelt sich auch im Buffet wider, wobei Piroggen in süß und herzhaft nicht fehlen durften.

Visueller Höhepunkt des Friedensalons sind die Bilder zahlreicher Künstler aus der Ukraine, Russland, Belarus und Kasachstan, die in der oberen Etage des Abacus Tierpark Hotel Berlin ausgestellt sind. Organsiert ist Ausstellung von ArtistsSay, einer in Berlin ansässigen Künstlergemeinschaft. Die Themen der 26 Arbeiten kreisen um das Ankommen in einer neuen und das Festhalten an der alten Heimat, die Zerrissenheit und auch die politische Flucht. „Trotz der russischen Invasion, gegen die wir entschieden sind, und die die Beziehungen zwischen unseren Ländern zerrissen hat, wollen wir der Welt zeigen, dass KünstlerInnen aus unseren Ländern, die die gleichen Werte von Humanismus und Empathie teilen, zusammenarbeiten und gemeinsam als Team schöne Dinge schaffen können.“ So steht es im Begleittext dieser besonderen Ausstellung als Teil eines besonderen Kultursalons.

 

Kontakt

Karsten Dietrich (Vorstandsvorsitzender WKHL e. V.)

Festnetz          030 9869 4486

Mobil              ?

Mail                info@wkhl-berlin.de

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